Mittwoch, 7. August 2013

Zwischenstand PHPP-Berechnung

Wir müssen in unserem Baugebiet ein Passivhaus bauen. Da das Bauen von einem Passivhaus sehr komplex ist, wird die Planung und der Baufortschritt sorgfältig durch diverse Qualitätssicherer überprüft. Dies ist von der Stadt Hannover so vorgeschrieben. Das QS-Büro Bfb Horschler wird bei uns die Gebäudehülle überwachen (also insbesondere die Dämmung), das QS-Büro Enakon wird bei uns für die Überwachung der Anlagen- und Heizungstechnik zuständig sein.

Heute haben wir einen Zwischenstand zu der aktuellen PHPP-Berechnung erhalten. Die PHPP-Berechnung ist eine ziemlich komplizierte Excel-Tabelle, in der die diversen Bauteile des Hauses mit ihrer Wärmeleitfähigkeit enthalten sind (z.B. Dämmung, Fenster, usw.). Damit kann man relativ genau berechnen, wie hoch der Heizwärmedarf des geplanten Hauses sein wird. Aktuell liegt unser errechneter Jahres-Heizwärmebedarf bei 15,35 kWh je Quadratmeter-Wohnfläche. Für ein Passivhaus darf der Wert maximal 15,49 betragen. Damit erfüllen wir die Anforderungen an ein Passivhaus. Zum Vergleich: der Jahres-Heizwärmebedarf für ein Niedrig-Energiehaus (EnEV 2002) liegt bei 70 kWh je Quadratmeter-Wohnfläche, also ca. 4,5 mal höher als bei einem Passivhaus.

Vor der Fertigstellung des Hauses wird bei uns ein Luftdichtheitstest (auch Blower-Door-Test genannt) durchgeführt. Mit diesem Test wird die Luftdichtheit der Gebäudehülle überprüft. Hierbei wird bei geschlossenen Fenstern und Eingangstüren durch die Erzeugung eines Luftunter- bzw. Luftüberdrucks im Haus gemessen, wie schnell der Über- bzw. Unterdruck ausgeglichen wird. Je langsamer dies vonstatten geht, desto besser die Gebäudehülle. Laut PHPP-Berechnung wird bei uns beim Luftdichtheitstest eine Luftwechselrate in Höhe von 0,4 pro Stunde erzielt, d.h. der Über- bzw. Unterdruck wird erst nach 2,5 Stunden ausgeglichen. Für ein Passivhaus muss die Luftwechselrate unter 0,6 pro Stunde liegen. Zum Vergleich: bei einem Niedrig-Energiehaus (EnEV 2002) liegt die Luftwechselrate bei maximal 2 pro Stunde, d.h. der Über- bzw. Unterdruck wird bereits nach einer halben Stunde ausgeglichen.


Da der berechnete Wert mit 15,35 kWh je Quadratmeter-Wohnfläche ziemlich knapp ist, wir bei uns nach einem Luftdichtheitstest ggf. die Estrichdämmung mit einer verbesserten Wärmeleitgruppe ausgeführt. Hierzu sollen dann Mehrkosten in Höhe von 800-1000 EUR auf uns zukommen. Unser Architekt ist jedoch zuversichtlich, dass dies nicht erforderlich sein wird.